Gedenkstätte KZ Flossenbürg

Mittwoch 14. November 2018, es ist 7.30 Uhr, vor der Schule steht der Bus bereit um die Schüler und Schülerinnen zur Gedenkstätte Flossenbürg zu bringen. Nach etwa zwei Stunden Fahrt kommen wir, Herbert Zwick, Lisa Schmidtkunz und ich in Flossenbürg an. Der erste Blick zeigt uns, wir sind der dritte Schüler/innen-Bus, der heute hier einen Blick in eine ganz dunkle Vergangenheit Deutschlands werfen wird. Unsere Jugendlichen folgen aufmerksam unserer Ausstellungsführerin, sie stellen Fragen und beantworten Fragen. Sie hat direkt einen Draht zu uns bekommen, denn sie erzählt die Geschichte des Konzentrationslagers nicht wie in einem Geschichtsbuch, sondern weiß von einzelnen Personen zu berichten. Wir dürfen einen kurzen Blick auf das kurze Leben der Häftlinge in diesem Arbeitslager in Bildern, Tonbandaufnahmen und Exponaten, werfen. Wie kann ein Gefangener diese harte Arbeit im Steinbruch überleben, wenn er nur eine Hose, eine Jacke aus dünnem Leinenstoff, ein Essbesteck und eine Schüssel hat? Seine Schuhe sind lediglich aus Holz und Leder, hinten offen. Ohne Strümpfe, ohne Unterwäsche im bayerischen Sibirien, so wird die Gegend oft genannt, weil es hier nicht selten im Winter -25 Grad hat. Die meisten Gefangenen überleben dieses Martyrium nicht länger als ein halbes Jahr, dann landen sie im Verbrennungsofen und dann auf einem riesigen Ascheberg. Bei diesem Anblick wurde die aufmerksame Stimmung in der Gruppe noch stiller, es fehlen die Worte.

Unsere Gruppe erhielt ein großes Lob, denn unsere Schüler waren aufmerksam, wussten, dass man sich an diesem besonders schlimmen Ort respektvoll verhält.

Im Anschluss an die zweistündige Führung entschieden wir uns für einen Imbiss im Café der Gedenkstätte. Das Besondere ist, dass hier Menschen mit Handicap für das Wohl der Besucher sorgen, sie backen Kuchen, kochen in der Küche und bedienen die Gäste. Dies geschieht an einem Ort, an dem andere Menschen mit Handicap  vor 70 Jahren noch gequält und umgebracht wurden!

Danke, dass ich euch begleiten durfte und behalten wir alle im Blick, dass ein solches Grauen nie wieder geschehen darf.

Irene Conraths

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